Blogs und Werbung. Wo sind die Grenzen?

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Darf ein Blog kommerzielle Inhalte haben? Darf man Vorschriften oder Empfehlungen dafür abgeben? Sollte es gar einen Kodex für den Umgang mit werbenden oder werblichen Inhalten in Blogs geben? Einen Kodex der eine glasklare Trennung von Inhalt und Werbung schafft und dabei über die Formulierung „enstanden mit Unterstützung von…“ oder „im Rahmen meiner Kooperation mit“ hinausgeht?

Mit dem LG KG800 habe ich in meinem Blog erstmals eine Plattform geboten um ein mir zu diesem Zwecke überlassenes Produkt zu besprechen. Mit dem ein oder anderem Buch, das mir ein Verlag zur Rezension schickt mache ich dieses ebenfalls. In den kommenden Wochen werde ich ein AMD Notebook testen und auch dazu meine ureigene Meinung verfassen. Dabei erlaube ich keinerlei Einflussnahme. Wenn mir etwas gefällt, schreibe ich es. Ist etwas schlecht, schreibe ich das genauso. Ist es belanglos – uninteressant, behalte ich mir vor, auch einfach nichts zu schreiben. In jedem Fall erwähne ich dabei aber die Umstände und verweise wie im Beispiel des LG KG800 auf mein Posting, in dem ich die Hintergründe erkläre. Inhaltlich mache ich keinen Unterschied zwischen einem von mir gekauften und einem mir kostenlos überlassenem Produkt.

Somit ist nach meiner Einschätzung in einem Rahmen, der stets die Person des Bloggers, seine Meinung und Einschätzung vor das Produkt stellt, eine gewisse Präsenz von derartigen Besprechungen tragbar. So lese ich beispielsweise die Produktvorstellungen bei Volker Weber im allgemeinen mit Interesse.

Wenn aber in Blogs nicht nur die Platzierung bzw. die Erwähnung oder ganz einfach die Aufmerksamkeit gekauft wird, sondern sogar der Inhalt diktiert oder beeinflusst wird – oder zumindest nachweislich der Versuch unternommen wurde, dann ist in meinen Augen eine Grenze überschritten. Ganz gewaltig überschritten. Wenn eine Meinung gekauft wird, dann stinkt es zum Himmel – und zwar ganz gewaltig. Genau das ist es doch, was Blogs in weiten Teilen von der etablierten Presse trennt. Sobald es um viel Geld, um den Verkauf vieler Anzeigen geht, kann man in Magazinen mitunter die Inhalte redaktioneller Artikel beeinflussen. Das passiert immer wieder. Genau diese Missstände zeigen viele Blogs immer wieder auf.

Blogs leben von ihren Verfassern, von der Authentizität der Inhalte, von Realitätsnähe und Echtheit. Das Kaufen und Verkaufen von Inhalten steht dem diametral gegenüber. Jüngster Fall: Die Kampagne von Ask.com. In einigen Blogs wurde über ein neues Gewinnspiel auf der deutschen Ask.com Seite berichtet. So bei Nico Lumma, Don Dahlmann, dem Schockwellenreiter und auch beim Popkulturjunkie.

Letzterer hat seinen Eintrag nach dem Versuch der Einflussnahme seitens des Werbenden wieder entfernt. Scheinbar passten seine Zeilen nicht zu den Erwartungen auf Kundenseite. Reagieren alle so konsequent? Weiß man, wer seine Inhalte abgeändert hat?

Siehe dazu auch:
yamb – mein notizdings » Bezahlte Blogeinträge beim anderen Don?
Spreeblick: Blogwerbung
Basic Thinking Blog » Werbung und Blogs
Jans Technik-Blog: Erkentnisse aus Ask.com Beta Challenge
TechCrunch » Blog Archive » PayPerPost.com offers to sell your soul

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