PlayStation Vita

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Eine neue tragbare PlayStation? In einem Markt voller Android und iOS Geräte, in einem Markt der bereits für Nintendos 3DS zu klein geworden? Mutig. Vielleicht auch deswegen konnte ich nicht widerstehen, die neue Vita rechtzeitig zum Start in Europa und in den US zu erwerben.

Ein Teil der potenziellen Käufer wird vermutlich mittlerweile ihre Ausgabe der Steve Jobs Biographie durchgearbeitet haben und sich beim Unboxing der Vita zurecht fragen: WTF? Wie kann es sein, dass kostspielige Gadgets tatsächlich noch in so liebloser Verpackung ausgeliefert werden. Wobei die Verpackungen für die Konsole, die 8 GB Speicherkarte und die PS Vita Pre-Order-Box jeweils unterschiedliche Schattierungen von hässlich tragen, im übrigen auch unterschiedliche Schattierungen von blau. Und unterschiedliche Variationen des PS Vita Logos.

Es ist mir wirklich ein absolutes Rätsel, warum bei einem 250,- EUR teuren Spielzeug nicht mehr in die gesamte Präsentation und den positiven Einstieg in die schöne neue PS Vita Welt investiert wird. Eine konsequente Lieblosigkeit die sich neben dem Packaging leider auch beim Ladekabel, den Anleitungen und dem wirklich grausamen Startvideo zeigt.

Spätestens nach dem Einschalten fühlt man sich als PlayStation 3 Nutzer aber sofort zu Hause:
Das System muss aktualisiert werden.

Und leider hört die Kritik an dieser Stelle immer noch nicht auf. Sony hat mit der Vita auch ein neues, eigenes OS entwickelt. Ziel ist es womöglich, mit diesem Vita OS eine schrittweise Emanzipation von Android einzuleiten und eine eigene Alternative für Tablets & Co zu besitzen. Bislang ist dies erst leidlich gelungen. Trotz intensiver Beschäftigung mit dem Interface, hat es sich mir nicht in seiner Gänze bislang nicht erschlossen, deswegen sei auf dieses Video verwiesen:

Es gibt eine ganze Reihe von Gesten zur Interaktion mit Vita OS, die meisten davon selbtserklärend oder durch kleine Animationen angeteasert. Und so wird gepeelt und geswiped, gleichzeitig sind aber auch Analogien zu Microsofts nach wie vor wunderbarem Metro zu erkennen (ohne dabei allerdings die gleiche Eleganz zu erreichen). An anderer Stelle gibt es dann als drittes Konzept noch eine individuelle Implementierung von Coverflow für den Taskmanager.

Der Homescreen, initial bereits gefüllt mit einer exklusiven Sammlung ausgesprochen hässlicher Ions, verzweigt dann auf eine Reihe vorinstallierter Apps, in mit der eben skizzierten Designwelt gebrochen wird. Diese Bereiche, man mag vermuten sie wurden von einem anderen Team konzipiert, funktionieren dann wiederum ausgesprochen gut, auch die virtuelle Tastatur ist extrem angenehm zu bedienen und fühlt sich im Vergleich zum iPhone 4S deutlich responsiver und direkter an. Der Playstation Store ist übersichtlich und intuitiv zu bedienen.

Das Preismodell der zum Download angebotenen Games hingegen ist eine weitere Frechheit. Aktuelle Titel werden für Preise um 34,99 EUR (WipeOut 2048, Everybody´s Golf ) bis zu 44,99 EUR (Uncharted: Golden Abyss oder Ultimate Marvel vs. Capcom 3) angeboten und sind damit teilweise teurer als im Handel. Ähnliches war bereits auf der PS3 zu beobachten. Natürlich möchte der Handel geschützt werden, dennoch sollten die Einsparungen für Material, Logistik sowie Einzel- und Großhandelsmargen doch in irgendeiner Form an den Käufer weiter zu geben sein.

Neben all diesen unnötigen Ärgernissen gibt es allerdings auch positives zu Berichten: Die Games, die Performance und die Steuerung über analoge Sticks. Glücklicherweise wird die Vita in ihrer Kernkompetenz den Anforderungen bereits mit den Spielen der ersten Generation offensichtlich gerecht und lässt sicherlich noch viele erwarten.

Bislang konnte ich Virtua Tennis, Fifa Football, ModNation Racers und Motostorm RC kurz anspielen.

3 Kommentare

von Oliver Wagner

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