„RSS-Leser haben kurze Schwän..“. Unter diesem Titel formulierte Don vor einigen Tagen einen polarisierenden Beitrag gegen RSS-Reader, in dem jeder Beitrag auf die Headline reduziert wird und zwischen tausenden anderer Artikel darauf wartet gelesen zu werden.
Was bleibt, ist also die Headline, die fünf bis zehn Worte, die den Inhalt eines Artikels zusammen fassen.
Auch Jörg Petermann denkt angeregt durch einen Artikel bei Darren Rowse,über die Qualität von Überschriften / Blog-Titeln nach:
Der Titel ist ein wichtiges Kriterium für den Erfolg und die Resonanz eines Weblog-Beitrages. Immer wieder machen mich Veröffentlichungen darauf aufmerksam. Da alle Theorie grau ist, habe ich mich zu einem ungewöhnlichen Blick in die aktuelle Blog-Praxis inspirieren lassen.
Aus seiner Sicht erfüllen Titel folgende zentrale Aufgaben:
- Suchmaschinen-Optimierung
- Ergebnis-Listings der Suchmaschinen (SERPs)
- RSS-Ergebnis-Listings/Berichte
- Lesezeichen / Linksammlungen
- Weblogs lesen & scannen
- Link-Popularität
Klaus Eck greift in seinem Blog das Thema weiter auf und schlußfolgert:
Wenn ein Gedanke dem anderen assoziativ folgt, ohne dass erkennbar ist, wohin das Ganze führen soll, überfordert das schnell die Leser. Anstatt die gebloggten Beiträge zu überfrachten, empfiehlt es sich, mehrere getrennte Blog-Stückchen zu verfassen. Das schafft für den Leser viel mehr Klarheit. Zudem kann er anhand einer prägnanten Schlagzeile schneller entscheiden, ob er sich für das vorgestellte Thema interessiert.
Natürlich ist der Titel unter vielerlei Gesichtspunkten wichtig, letztlich hängt die Titelgestaltung sehr eng mit der Ausrichtung des eigenen Blogs zusammen. Was möchte ich mit meinem Blog erreichen? Viele Leser? Große Reichweite? Keinen engen thematischen Bezug? Für diesen Fall kann und sollte man eine Überschrift auf Reichweite optimieren. Viele der Blogs (die ich lese) bieten den Bezug zu einem Thema. Gleich ob Design, Technik, CSS, Lifestyle, Musik – was auch immer. Da mir die Ausrichtung jedes Blgs bekannt ist, kann die Headline deutlich offener formuliert sein, da mir der Zusammenhang bekannt ist.
Michael schreibt dazu in den Kommentaren bei Jörg:
Wenn ich ein Blog abonniere, lese ich die Überschrift immer im Kontext des Schreibers, nicht des Mediums. Da erwarte ich auch ganz andere Inhalte hinter einer Headline.
Eine Auswertung nach Klicks auf die Headlines dieses Blogs, ausschließlich aus RSS Readern kommend, zeigt folgende Hitliste für den laufenden Monat:
- T-Online und die Blogs..
- Blogger beim ZDF..
- Meine Odyssee mit Strato
- 28 (plus drei) Dinge die man mit RSS machen kann…
- Google goes Portal?
- Mein nächster Mac kommt von Microsof
- Microsoft zu Gast beim Agenturblog
- Feedburner reloaded
- Alles neu…
- Jetzt auch wieder mit Kommentarfunktion
- T-Online und die Blogs Nachtrag
Hierbei fällt erwartungsgemäß auf, dass die Einträge, die einen kurzen, prägnanten Titel tragen, unter dem sich nahezu jeder den etwaigen Inhalt vorstellen kann, am ehesten aus dem Feedreader angeklickt werden. Hingegen ein assoziativer, englischer Titel wie zum Beispiel
- If you want pink, you’re probably not reading this column..
ist auf dem letzten Platz meiner Klickcharts gelandet. Der Inhalt wird nicht verstanden, es ist keine Assoziation möglich, was sich für ein Text hinter dieser Nachricht verbirgt, ergo wird nicht geklickt.