Ajax aus Sicht des Designers

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In den letzten Wochen wird man an vielen Stellen im Web immer wieder mit Ajax – oder auch Asynchronous JavaScript And XML – konfrontiert. Eine fantastische Sache, im Prinzip. Denn, was bei all der Begeisterung für die Idee und die Möglichkeiiten zunächst wenig Beachtung erfahren hat, sind die Implikationen für das Design, für die Userführung innerhalb von Ajax Applikationen.


Was bedeutet all dies denn aus Usersicht? Das Verlassen bekannter und über Jahre gelernter Wege. Bislang waren wir als Besucher einer Webseite daran gewöhnt, eine Anfrage oder Interaktion an das System zu senden. Der Server hat dann im allgmeinen einen Moment gerechnet und uns seine Ergebnisse mitgeteilt. Und das im allgemeinen auf einem neuen Dokument. Idealerweise wird neben dem Ergebnis das initale Query dokumentiert, so weiß man, was man angefragt hat und was das Resultat dazu ist. Ajax basierte Seiten ändern dieses Schema. Es werden nur bestimmte Teile einer Seite neu ausgeliefert und in das bereits im Browser des Betrachters gerenderte Dokument integriert. Also kein neue Laden nach dem Absenden eines Formulares, die Daten erscheinen in Echtzeit nebden der Eingabe.

Zum Beispiel zu sehen bei Google Suggest. Hier werden bereits nach dem Eingeben erster Buchstaben relevante Ergebnisse unterhalb des Eingabefeldes angezeigt. Inklusive der Anzahl erzielter Treffer.

Ein weiteres schönes Beispiel für eine auf Ajax beruhende Site ist zum Beispiel das neue Yahoo Mindset. Mit einem Schieberegler lassen sich die Suchergebnisse zwischen shopping und research variieren. In meinem Link habe ich die Suche nach Aspirin hinterlegt. Ein klassicher Fall, bei dem zwischen beiden Extremen viel Raum ist. Verschiebt man den Regler weiter nach rechts, werden zunehmend Ergebnisse angezeigt, die über die Wirkung von Aspirin, die Historie oder den Konzern Bayer berichten, wie zum Beipiel auch der Wikipedia Artikel. Verschiebt man den Regler nach rechts, werden die Ergebnisse von Shopping Seiten und Preisvergleichern bestimmt. Insbesondere bei geringer Bildschirmauflösungen kann dem User
die Änderung im unteren Bereich der Seite entgehen. Deutlich problematischer wird es allerdings bei Formularen, in denen nur kleine Teile geändert werden, oder innerhalb einer Seite zu der es keinen echten Link mehr gibt, das sie dynamisch erzeugt wurde, allerdings ohne dass sich die URL geändert hätte. Keine Möglichkeit zu Bookmarken. Schwierig auch, mit Webseiten umzugehen, in dene es auf einmal kein Back mehr gibt, da man praktisch immer noch innerhalb des gleichen Dokumentes weilt (dazu schreibt auch Pixelgraphix: Ajax, das Zauberwort). Auch bei Jeffrey Veen ist heute dazu ein interessanter Artikel erschienen, der seine Erfahrungen mit Ajax Seiten schildert. Eine Liste mit weiteren Tücken rund um Ajax findet sich hier

Die Aufgabe für kreative und konzeptionelle Vorarbeit besteht im Wesentlichen darin, deutlich zu machen, was sich geändert hat und wodurch diese Aktion erfolgte, bzw. auch, wie die Interaktion jederzeit wieder aufrufbar oder aber revidierbar ist. Eine häufig kopierte Strategie zur Kenntlichmachung geänderter Bereiche wurde von 37 Signals unter dem Namen Yellow Fade Technic etabliert und wird in ihrem Produkt Basecamp eingesetzt. Nach einer Interaktion wird der geänderte Seitenteil gelb unterlegt, nach kurzer Zeit verblasst aber der Effekt. Genug Zeit jedoch für den User um zu erkennen dort fand die Änderung statt

Derzeit befasse ich mich an verschiedenen Stellen mit der grafischen und konzeptionellen Integration. Wo und wie genau – später an dieser Stelle!

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