In der Technology Review führt James Surowiecki ein interessantes Interview mit dem del.icio.us Entwickler Joshua Schachter. Es gibt einige schöne Zitate rund um Tags und den Aufbau und Betrieb einer Folksonomie und Einblicke in die Motivation der User:
Schachter deliberately avoided imposing any rules about how people could use tags. He knew it wouldn’t work: „If I went in there and said, Hey, you’re using that tag wrong, people would just tell me to fuck off,“ he says. He also knew that letting people use their own tags–instead of choosing them from a menu he provided–would make del.icio.us more likely to be genuinely useful
Neben dieser grundsätzlichen Flexibilität gibt del.icio.us andererseits natürlich schon entsprechende Hilfestellungen um die Anzahl und variierenden schreibweisen der Tags im System möglichst gering zu halten.
„If you need scale in order to create value, it’s hard to get scale, because there’s little incentive for the first people to use the product. Ideally, the system should be useful for user number one.“
Das ist ein Problem vieler aktueller Projekte – ohne kritische Masse ist der Inhalt nicht wirklich interessant. Wie aber erreicht man vor diesem Hintergrund, insbesondere am Anfang, mehr User?
del.icio.us bot schon dem ersten Nutzer, Schachter selbst, von vornherein einen echten Nutzen, das tagbasierte Verwalten seiner Bookmarks.
But even with no one in charge, the product of all the individual decisions of del.icio.us’s users is surprisingly well organized–and surprisingly intelligent. That is, if you do a search on del.icio.us for all the pages that are tagged with a particular word, you’re likely to come up with a remarkably good–and well-rounded–selection of related Web sources. In other words, although del.icio.us didn’t need lots of users to be useful, once it had lots of users, it became valuable in an entirely new way. Almost accidentally, it became an excellent tool for making sense of the Web.
Spannend, die Schachter und Surowiecki gemeinsam über die Qualitäten von Folksonomien zu hören. Das Chaos, dass das flexible Taggen und subjektive einordnen von Links mit sich bringt, führt in seiner Gesamtheit zu einer hervorragenden Qualität, insbesondere was das Aufzeigen von Verwandschaften und Beziehungen zwischen Links (und letztlich auch Usern) angeht.
del.icio.us is a system that, like a healthy market, turns individual self-interest into collective good
Kaum jemand speichert seine Links bei del.icio.us um dem großen Ganzen zu dienen. Jeder hat primär die Motivation, seine Bookmarks später selbst wieder zu finden. Dennoch tragen alle zu dem gemeinsamen Kontext bei.
