Microsofts Zune

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Das zeitliche Zusammentreffen des Apple Events am Dienstag dieser Woche und der heutigen Präsentation von Microsoft erstem eigenen MP3 Player, dem Zune, scheint das Dilemma der beiden Player deutlich zu machen: Das Feature-Race ist eröffnet!

Apple hat schnell noch ein paar Featues nachgeschoben, den einstmals schönsten iPod, den Nano, aus unerklärlichen Gründen in ein hässliches und buntes, der iPod mini Ära, zu entstammendes Design gepackt. Un iTunes mit Versionsnummer sieben wirklich deutlich verbessert. Und das just bevor Microsoft die Hüllen rund um sein neues Multimedia Device fallen lässt.

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Und tatsächlich, das Design ist gelungen. Die Parallelen zum iPod sind natürlich überdeutlich, auch in den Farben, schwarz und weiß bliebt Microsoft dem Marktführer treu, lediglich braun bringt eine individuelle Note. Das aktuelle Modell besitzt eine 30 Gigabyte-Festplatte, eine 3-Zoll-Display mit einer Auflösung von 320×240 Pixeln, einen Radio-Tuner und kann mit der Aussenwelt über eine USB-Schnittstelle oder WLAN (802.11b und 802.11g) kommunizieren.

Insbesondere das letzte Feature hat schon viel Grund zur Spekulationen gegeben. Derzeit heißt es dazu: Per WLAN ist es möglich, Musik und Fotos auf andere Zune-Player in der näheren Umgebung zu übertragen. Jeder Titel, der in voller Länge übertragen wird, kann auf Seiten des Empfänger bis zu dreimal in drei Tagen abgespielt werden, von diesem Limit sind aber laut Engadget sogenannte „unprotected“ homemade recordings ausgenommen.

So dies also DRM freie MP3s einschließt, hätte Microsoft hier ein echtes Killerfeature und die Musikindustrie einen neuen Dorn im Auge. Man stelle sich vor, wie schnell sich neuen Titel auf dem Campus oder Schulhof verbreiten. Hat sie einer, haben sie fünf Minuten später alle. Aber wenn die Beschränkung tatsächlich auch DRM freie Titel einschließt und Microsoft diese beim Transfer auf ein anderes Gerät automatisch in ein Schutzmäntelchen packt und darüber die Anzahl der erlaubten Playbacks steuert, stellen sich natürlich einige ganz andere Fragen. Darf (m)eine Hardware meinen Content, meine Dateien beim Übertragen auf ein anderes Gerät verändern? Will ich das? Wie will Zune zwischen „meinen“ MP3s und gerippten oder DRM-frei heruntergeladenen Stücken unterscheiden? Direkt beim Einfügen in meine Library auf meinem Rechner, also durch einen Abgleich mit einer Online Datenbank? So weiß dann Microsoft auch gleich, aus welcher Quelle ich meine Musik beziehe…

Nicht, dass Apple an dieser Front besser wäre. Allein durch die neue Option des automatischen Downloads fehlender Cover, insbesondere seit der Integration von Coverflow von großem Interesse, erfährt Apple doch einiges über meinen ausserhalb von iTunes erstellten Musikbestand.

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Der Wechsel zwischen den Welten, also zwischen iPod und iTunes sowie Zune und dem Microsoft Shop wird quasi unmöglich, wobei ich gerüchteweise unlängst auch eine Information darüber las, dass Microsoft den Download von bei iTunes lizensierten Titeln im eigenen Format künftig erlauben soll.

Aber auch dies wäre nur eine kleiner Schritt zu der eigentlich einzig userfreundlichen Lizenzpolitik: Die von mir lizensierten Stücke kann ich gleich auf welches Device und in welchem Format herunterladen, wann ich will. Und wo ich will. Und so oft.

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von Oliver Wagner

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