Auf der Suche nach einem neuen Statistiksystem

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Prinzipiell ist das grundlegende Interesse von Bloggern an einer aussagekräftigen Statistik nicht verwunderlich. Ist die eigene Seite doch die schriftgewordene Form der persönlichen Ideen, Gedanken und Theorien. Der Umgang der Leser mit diesen Daten offenbart, wie die Wirkung des Verfassten ist, welche Themen gerne gelesen werden und letztlich auch, woher die eigenen Leser eigentlich kommen.

Ein weiterer logischer Schritt ist der Wunsch nach einer Form von Vergleichbarkeit der eigenen Besucherzahlen mit denen anderer Blogger. Kollaborative Statistik – in der deutschen Blogosphäre auch platt als „Schwanzvergleich“ bezeichnet. MIt Blogcounter schickte sich vor einigen Monaten in System an, diesen Service zu bieten. Das Prinzip schien einfach und transparent. Viele schlossen sich an, fügten einige Zeilen Javascript in den eigenen HTML Code ein und ließen sich von nun an auch via Blogcounter zählen. Dieses Blog will ich da nicht ausnehmen.

Seit einigen Tagen wird die Kritik an dem System immer lauter – dabei ist eigentlich nicht viel an neuer Information aufgetaucht, der Betrachtungswinkel verändert sich allerdings. Verwunderlich ist es, dass seitens Blogcounter.de noch keinerlei Reaktionen zu erkennen sind. Robert Basic spricht schon von einem Kryptonite Phänomen.

In manchen Diskussionen taucht die Frage auf, was ein kollaboratives Statistiksystem für Blogs zu leisten im Stande sein sollte.

Die Situation bei Blogcounter.de

Zunächst gilt vorauszuschicken, dass Blogcounter ein kostenloses Angebot ist. In einem solchen Falle finde ich stets eine zurückhaltende Kritik angemessener – wer es nicht mag, sollte es einfach nicht nutzen. Punkt. Anderseits müssen die offensichtlichen Problem gezeigt und diskutiert werden – als Basis für ein anderes, besseres System.

Mittels ein paar Zeilen Javacript erfasst Blogcounter auf Basis des Open Source Tools Power PHLogger die Besucher einer Website. Dabei wird zwischen Unique Visits und Impressions unterschieden. Auf die Unschärfen bei der Definition dieser beiden Begriffe, sowie der technischen Problematik in der Erfassung der Eindeutigkeit geht Georg Bauer in seinem Artikel Blogcounter, Schwanzlängen und andere Lügen sehr detailliert ein.

Wie könnte eine Alternative aussehen?

Auf einigen Blogs kursieren derzeit Ideen, wie man ein solches System verbessern könnte. Nico Lumma propagiert verständlicherweise seinen Service Blogstats als die derzeit bessere Alternative, Tom´s Diner hat einen interessanten Beitrag mit einigen guten Ideen verfasst.

Aus meiner Sicht gibt es einige Wege, von denen aus man sich dem Thema nähern kann. Zunächst gilt es lokal auf den Blogs Daten zu sammeln. Dazu ist die Integration eines Jacascriptes in Kombination mit einem Webbug (Zählpixel) die beste Alternative. Es fallen zwar die User ohne Javascript durch einige Bereich der Statistik, durch das Zählpixel erhält man jedoch zumindest einige Basisdaten. Für die Mehrheit der User (vermutlich deutlich über 90%) bekommt man auf diese Weise sehr umfangreiche Daten (zum Beispiel Informationen über das Betriebssystem, die Auflösung, verwendeter Browser, aber auch über die Wege des Users durch die Seite/das Blog). Bis hierhin deckt sich das mit dem Ansatz, den Blogcounter wählte. Allerdings sollte die Auswahl der Blogs auf Basis einer manuellen Sichtung und Freigabe erfolgen.

Zusätzlich zu den eigenen Statistikzahlen die über das inkludierte Javascript ermittelt werden, könnte ein Blog-Statistik-Tool 2.0 auch externe Informationen auswerten. Zu allererst natürlich eine valide Größe der RSS Abonnenten. Diese Wert kann man über Feedburner abfragen – allerdings nur bei Blogs, die ihre RSS Feeds über diesen Service ausliefern. Über die Api´s von Suchmaschinen ließe sich eine gute Aussage über die Anzahl externer Links auf die Seite ermitteln (oder vielleicht auch über Blogstats?). Via del.icio.us könnte man diese Daten zusätzlich validieren (Wieviele User haben einen Link zu diesem Blog gespeichert?) – zusätzlich ließe sich so eine Basis für die Tags mit denen User ein Blog versehen schaffen. Diese Tags könnten vom Weblog Author weiter ergänzt werden – einerseits durch manuelle Eingabe, oder durch Pings, die er an den neuen Service schickt – oder sogar durch Extraktion aus Technorati. Aus der Kombination dieser Informationen ließe sich eine gute Aussage über die Reichweite eines Blogs und der Relevanz innerhalb eines bestimmten Themenspektrums treffen – quasi thematische Toplisten. Durch die breite Datenbasis würde die Qualität einer solchen Liste sicher besser. Der Aufwand für die Entwicklung ist jedoch nicht zu unterschätzen. Als eines der Hauptprobleme würde ich allerdings dir Große Abhängigkeit von einer Vielzahl externer Dienste sehen.

Die Links zum Thema

5 Kommentare

von Oliver Wagner

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