StudiVZ – Community-Management ohne Seele?

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Will man ein Projekt bauen, dessen Erfolg nahezu ausschliesslich auf der Partizipation der User basiert, kann man dieses zarte Pflänzchen der Beziehung nicht genug hegen und pflegen. Sollte man meinen. Bei StudiVZ geht es scheinbar auch ohne dem, ganz im Gegenteil, man zeigt der Community auch gerne mal den ausgestreckten Mittelfinger. Ob das allerdings ein Modell von Dauer sein kann, wird die Zeit zeigen, vorstellen kann ich es mir nicht.

Derzeit kocht es jedenfalls an vielen Stellen in der Blogosphäre und die Kollerkommunikation mit der das StudiVZ Management all dem gegenüber tritt ist nicht das, was man als förderlich erachten würde. Robert bringt einiges schön auf den Punkt:

Nicht nur, dass Ihr offenkundig eine Copycat seid, ohne den Anstand zu haben, auf Eurer Seite den Usern mitzuteilen, wo Eure tolle Idee herkommt, nicht nur, dass Ihr in Interviews arrogant seid, nicht nur, dass ihr haarscharf an einer braunen Katastrophe vorbeigeschliddert seid, nicht nur, dass ihr nicht davor zurückschreckt, andere Blogger gegen Eure Konkurrenten vorzuschicken, nicht nur, dass ihr den Usern irgendeinen Schmarrn von “Ziel dieses Projektes ist es die Netzwerkkultur (..).” erzählt (glaube kaum, dass Euch die Anliegen der Studenten am Herzen liegen, seien wir mal ehrlich, Euer Lebensinhalt ist eine Zahl mit vielen Nullen), nun das. very, very bad style.

Tatsächlich scheint es dem Team um Ehssan Dariani egal zu sein, was man allgemeinhin unter gutem Community-Management versteht: Fragen, Zuhören, zum Dialog einladen. Das praktiziert er etwas anders. Nur so kann man diese heute im StudiVZ Blog verfassten Zeilen wohl verstehen:

Kommentare von ungeeignetem (z.B. beileidigen Dritter) Inhalt oder absurde Spekulationen nach dem Muster des Herrn Peter Turi haben keinen Mehrwert für die Leser dieses Blogs, verärgern bloss die Leute und mich und führen zu schlechter Laune oder weiteren unsachlichen oder falschen Spekulationen. Diese und andere Themen können auf anderen Seiten/Blogs/Foren ausgetauscht werden.

Nehmt es mir nicht über, aber ich sehe die Kernaufgabe meines Blogs darin, die Studis mit (technischen) Infos rund um das VZ zu versorgen. Manchmal geht es aber auch nur um sinnlosen Spass… Mir fehlt leider die Zeit allerlei Diskussionen zu moderieren. Hierfür gibt es Foren.

Mit anderen Worten: Kein Interesse an direkter Kommunikation, macht das woanders, die Zeit zum Lesen alldessen haben wir ohnehin nicht.
Die fehlende Zeit, so kann man sich durchaus vorstellen, fließt vermutlich zusammen mit einem großen Teil der Aufmerksamkeit eher in die Beantwortung all der Fragen nach dem Darf man wirklich so nah am Original klauen bzw. kopieren und das auch so offensichtlich.

Ist das Business 2.0? Oder ist auch dass alles egal, denn man ist sich sicher: Momentan fragt man uns noch nach der Konkurrenz. In ein paar Monaten wird das nicht mehr der Fall sein, dann wird es nämlich keine mehr geben.

Wir werden sehen. Vielleicht gelingt ja auch der Coup und Facebook beißt an und kauft seine europäische Erweiterung so einfach hinzu. Die Weichen sind gestellt, die Samwer Brüder die in StudiVZ investiert haben, haben mit dieser Art von Business immerhin gute Erfahrungen gemacht…

16 Kommentare

von Oliver Wagner

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