Barcamp in Hamburg – mein Fazit

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Zwei Tage Barcamp in Hamburg. Summa sumarum habe ich drei vollständige Sessions gehört und eigentlich die meiste Zeit mit vielen netten Gesprächen mit Teilnehmern und Organisatoren verbracht. Ein Barcamp ist im Prinzip eine Un- oder auch Open-Source-Konferenz: Wer ein Thema mitgebracht hat, kann dies vorstellen. Abhängig von der Zahl der potentiellen Zuhörer wird dieses Thema aufgenommen und in einem Raum mit entsprechender Kapazität platziert. Alternativ kann man sich auf Diskussionen zu bestimmten Inhalten wünschen – finden sich kompetente Experten dazu, kann auch auf diese Weise eine Session entstehen. Das ist angenehm demokratisch und sorgte hier in Hamburg für einen breit gefächerten Rahmen.

Off- und Nearshoring
Cem Basman und Sven Schmidt sprachen über Off- und Nearshoring und die verschiedenen Ansätze, Erfahrungen und zu erwartenden Kostenrahmen. Insbesondere Cem blickt hier auch unglaublich viel Erfahrung zurück und versteht es ohnehin, interessante Anekdoten und kleine Geschichten einzustreuen. Besprochen wurden im Prinzip zwei Ansätze, die als erfolgversprechend angesehen werden: Zum einen das einhundertprozentige Steuern der offshore Teams durch erfahrende Profis vor Ort. Dies bedeutet dann das herunterbrechen der Aufgaben auf viele kleine Arbeitspakete, die vor Ort zusammengefügt und reviewt werden. Zum anderen kann auch die vollständige Entwicklung outgesourct werden. In diesem Falle ist dann der Schlüssel zum Erfolg eine wasserdichte und bis ins letzte Detail ausgeführte Spezifikation. Beide Modelle kenne ich ebenfalls recht gut und habe aktuell noch eine weitere Variante: Vertrauen. Seit vielen Monaten arbeite ich für meine privaten Projekte mit einem hervorragendem Team in der Ukraine zusammen. Für Partnr.de habe ich zwar das gesamte Konzept en Detail beschrieben, Designs für alle Seiten produziert und insbesondere über die inhaltlichen Funktionen lange Gespräche geführt. Allerdings habe ich aufgrund des mittlerweile erlangten Vertrauens überhaupt keine grundsätzlichen Vorgaben für die Art der Umsetzung gemacht. Und das war (in diesem Falle) auch gut so. Die Qualität des Tools und die zur Erlangung der Funktinen verwendeten Techniken (Smarty, Trigger, PHP5 und MySQL5) sind quasi eine ideale Kombination und exakt auf das Projekt zugeschnitten. Das hätte ich a) im Detail nicht so spezifizieren können und b) macht es wenig Sinn eine Entwicklungsumgebung einzufordern, mit dem das umsetzende Team nicht 100% vertraut ist. Das mag ein Sonderfall sein, aber für mich hat es funktioniert…

Virales Marketing von Social-Networks
Martin Oetting wurde seinem Ruf erneut gerecht: Informativer Vortrag – sehr authentisch und sympathisch. Eine Community zu entwickeln und dann Laut nach Hilfe bei der viralen Vermarktung zu schreien ist keineswegs der Königsweg, derzeit aber oft versucht. Man braucht zunächst ein gutes Produkt (am besten mit viralem Charakter, Stichwort Social Objects) und idealerweise einen Propheten oder Evangelisten, der permanent durch das Land reist und jedem von seinem Produkt bereichtet, bzw. zum Gespräch darüber einlädt. Durch die Kombination dieser Faktoren regt man zum Dialog an, schafft Mundpropaganda. Das virale Wunder passiert nicht von selbst.

Blogs – Bedeutung und Erfahrungen war das Thema einer gemeinsamen Session von Robert und Martin. Primär ging es hier um die verschiedenen Arten und Ziele von Blogs, die Motivation und Authenzität, die ein Blog lebending und lesenwert macht. Ganz gleich ob privat, fachlich, oder Corporate Blog. Diese Grenze ist fließend und darf/sollte gerne überschritten werden um stets auch einen Blick auf den Menschen hinter dem Blog zu erhalten.

Insgesamt also zwei interessante Tage – sicherlich nicht mein letztes Barcamp und Hamburg bei 30 Grad ist ohnehin stets eine Reise wert. Danke an Organisatoren und Sponsoren!

Weitere Infos bspw hier – oder bei Technorati:
hiegl.net – Webless Barcamp in Hamburg
Nachlese: Barcamp Hamburg 07 « Sprechblase
Barcamp Hamburg’07 – Tag 1 at slidetone.blog

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