Arcor bevormundet Kunden: YouPorn.com gesperrt

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Haben wir uns nicht im April gewundert, als Thailand alle Provider anwies, den Zugang zu Youtube zu sperre? Auch die Türkei lässt das Web zensieren. In China sowieso – und in 24 weiteren Ländern dieser Erde wird zensiert. Und nun entschließt sich der deutsche Provider Arcor, seinen Kunden ebenfalls einen Teil des Webs vorzuenthalten: YouPorn.com, eine kostenlose Pornoseite im Youtube Stil, die sich in letzter Zeit zunehmender Beliebtheit erfreut wurde gesperrt, ausserdem scheinbar wohl einige weitere Seiten mit pornografischen Inhalten ohne entsprechende Altersverifikation, wie beispielsweise Privatamateure.com oder auch Sex.com.

Anlass für die Sperre war laut Arcor der Eingang einer Aufforderung zur Sperrung der betreffenden Inhalte. Dazu heißt es weiter von Arcor: Bis zur Klärung der Rechtsbewertung ist Arcor dieser Aufforderung freiwillig gefolgt.

Nun wird gemunkelt, dass dies erste Auswirkungen einer neuen Initiative der offline Pornobranche, also der DVD-Verleihindustrie ist. Andere Stimmen sehen übrigens die Arcor eigenen Erotikangebote im Generallverdacht, sind diese doch sowohl kostenpflichtig, als auch hinter deutsche Altersverifikationen verbarikadiert. Diesen Angeboten wandern schon seit langem Kunden zu kostenlosen oder weniger restriktiven Seiten im Ausland ab.

Ganz unabhängig von der Richtung aus der dieser Wind weht – ein vorauseilender Gehorsam bei der Sperrung von Webseiten oder IP-Kreise ist natürlich nichts, was man sich von einem Provider wünscht. Hier wird Arcor sicherlich schnell entsprechende Erklärung veröffentlichen müssen.

Macht dieses Beispiel Schule, kann jedes Unternehmen oder jeder Verein die Sperrung von Internetangeboten ganz willkürlich einfordern – und ebenfalls auf vorauseilendes Gehorsam der Provider vertrauen können, ergeben sich ganz neue Schreckensszenarien…

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von Oliver Wagner

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