Viele wurde in letzter Zeit über die Öffnung von sozialen Netzwerken geschrieben (auch hier), über die Verbindung von portablen Social Networks und die technischen Fundamente, die dafür als Standard zu definieren sind. Mit einer soeben von Six Apart veröffentlichten Absichtserklärung, diese Idee in die Tat umzusetzen, kommen wir dieser Idee, vielmehr der praktischen Realisierung, einen großen Schritt näher.
Doch zurück, worum geht es eigentlich? Aktive Nutzer des partizipativen Webs sind allgemeinhin in einer Vielzahl von Plattformen unterwegs. Von Flickr über del.icio.us zu Twitter, Pownce, Facebook, Youtube und dem eigenen Blog gibt zahllose Seiten, auf denen publiziert und kommentiert wird. Wenngleich dabei die Inhalte, also die Social Objects einer Plattform durchaus frei sind, also heruntergeladen, editiert und an anderer Stelle publiziert werden können, ist der Social Graph, als das Beziehungsgeflecht innerhalb einer Plattform, in all diesen Fällen nicht übertragbar, es ist gefangen in den Datenbanken des jeweiligen Anbieters.
Diese Daten zu befreien, transportabel zu machen und dem User die Autonomie zu geben, mit welcher neuen Plattform er diese Daten (temporär und idealerweise in beide Richtungen synchronisierend) teilen möchte, ist das Ziel dieser Vision.
Six Apart unterstützt in dem heute veröffentlichten Dokument quasi alle Ideen, die in den Diskussionen bislang als sinnvolle Komponenten erachtet wurden:
Open ID
Urspünglich im Umfeld von Lifejournal entstanden (das seit einiger Zeit zum Six Apart Imperium gehört), bildet Open ID die zentrale und sichere Identifikationslösung über alle Services hinweg. Die Open ID eines Nutzers bietet, bei all den Sicherheitsfragen, die es derzeit dazu gibt, eine ideale Möglichkeit zu identifizieren, welches Profil, welche Webseite wirklich dem entsprechenden User gehört.
Microformats als Auszeichnugssprache für Beziehungen
Die Standards hCard, XFN und FOAF sind nicht neu. Durch ihre Konsequente Verwendung ist es aber leicht möglich, die Beziehungen der Nutzer untereinander leicht und maschinenlesbar zu modellieren. Sprich, ein Blogger kann auf seiner Seite, die idealerweise gleichzeitig seine Open ID ist, markieren, welche Services er nutzt und wo seine Profile dort sind. Von diesen Profilen aus können die dort etablierten Kontakte eindeutig zugeordnet werden.
Dieser Screencast fasst die Idee und die Möglichkeiten sehr gut zusammen.
Bleibt zu hoffen, dass SixApart diesen Ideen bald auch greifbare Taten folgen lässt – und so dank der verschiedenen Plattformen und großen Userbase hilft, diesen neuen Standard weiter zu entwickeln. Eine Portierung auch auf andere System (WordPress etc) sollte natürlich möglich und gewünscht sein:
While this is academically interesting, we’re working on making these technologies real in our products. We’re exploring the many different ways we can integrate what we’ve demonstrated here into Movable Type, Vox, LiveJournal, and TypePad. For example, imagine using Movable Type to define your accounts elsewhere around the web, and then allowing your friends on those services to comment using OpenID and bypass your comment moderation queue. Or using Vox to easily republish the content you’ve created on Flickr, Twitter, and other such services and share it in one place with your neighborhood.
Weitere Gedanken zu diesem Thema:
Compiler – Wired Blogs
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