Into the Wild

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Es gibt Filme, bei denen reicht ein Blick auf den Trailer oder ein kurzer Bericht um zu wissen, dass man sie sehen muss, vielleicht lieben wird. Bei anderen weckt ein Blick auf Darsteller, Autor oder Regisseur dieses Bedürfnis. Bei Into the wild war es eigentlich beides.

Sean Penn hat einen wunderbaren, bildgewaltigen Film realisiert, einen Film, den man später mit viel Freude und Respekt als DVD in das dafür vorgesehene Regal stellen wird und etwas glücklicher ist, einfach weil er da ist.

Der Plot des Films ist vermeintlich leicht erzählt: Ein junger Mann mit besten Chancen auf eine gradlinige Karriere kehrt der Welt den Rücken, Verzichtet auf Geld und Komfort und reist durch quer durch die USA bis nach Alaska, um dort in der Wildnis zu leben: Into the wild.

Penn und dem großartigen Emile Hirsch der Christopher McCandless spielt gelingt es, diese Geschichte so schön, so authentisch und nah zu erzählen, dass es eine Freude ist. Viele Kritiken hätten sich mehr Distanz zwischen Regisseur und dem Protagonisten dieser auf einer wahren Begebenheit beruhenden Geschichte gewünscht. Ich finde, genau das macht den Reiz aus. Nur so kann man die Motive verstehen, die Konsequenz und McCandless schließlich Legitimation und Absolution erteilen. Und wenn das dazu führt, dass der Zuschauer sich selbst für einen Moment fragt, ob er Teil einer Gesellschaft seien darf / es will / oder es muss, dann hat der Film viel erreicht.

Eine ganz starke Komponente spielt in Into the Wild im Übrigen die Musik des eigenes für den Film eingespielten Soundtracks von Eddie Vedder. So viel Raum hat die Musik während des Films, dass man später, wenn man nur den akustischen, beinahe folkigen Klängen von Vedders Gitarre und Stimme lauscht, alle Bilder des Filmes wieder abrufen kann. Selten erlebt man, das Album und Film so Hand in Hand gehen und zusammen so viel mehr als die Summe ihrer Teile sind..

I read somewhere how important it is in life not necessarily to be strong – but to feel strong

Fazit: Absolut zu empfehlen, ein Film mit dem Zeug zum großen Klassiker – wenngleich ich einen kleinen und eher speziellen Kritikpunkt dennoch habe: Warum musste ein so guter Film mit so schlechter Typographie geschlagen werden? Das hat mich in den ersten Minuten sehr beschäftigt und unangenehm abgelenkt – das aber wirklich nur am Rande…

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von Oliver Wagner

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