John Rambo

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Es ist ein anderes Gefühl. Bei Rocky Balboa dauerte es nur wenige Sekunden und man war wieder zurück in der Vergangenheit – und wollte dieser für 90 Minuten nicht wieder entfliehen. Mit John Rambo schickt Sylvester Stallone ab morgen, ziemlich exakt zwölf Monate nach Rocky, eine weitere Fortsetzung einer alten Kinoliebe in die deutschen Kinos – und erneut liegt ein halbesVierteljahrhundert zwischen dem ersten und dem letzten Teil. Aber das Gefühl ist ein anderes. Den ersten Rambo habe ich seit seinem Erscheinen viele Male gesehen und halte ihn nach wie vor für einen richtig guten Film. Das kann man von den Teilen zwei und drei definitiv nicht behaupten.

John Rambo, der vierte Teil der Saga um den wortkargen Ex-Elitesoldaten, lässt mich teilweise etwas unentschlossen zurück. Zu Beginn des im burmesischen Bürgerkriegs angesiedelten Filmes gibt es Massaker die sich in bislang nahezu ungesehener Grausamkeit ergehen – durch diese schreckliche Authentizität aber genau die aufrüttelnde Wirkung haben, die Stallone geplant hat. Hier soll es nicht nur um Popcorn und einen netten Kinoabend gehen. Zu eindrucksvoll ist die Darstellung des Völkermordes an den Karen.

Zwischendurch – und das ist leider eine große Schwäche, fällt der Film dann in Muster und Szenarien aus dem zweiten Teil zurück. Genau diese nächtliche Befreiungsaktion in einem gut bewachten Lager hat man schon fast genauso gesehen, lediglich die Überhöhung der Gewaltdarstellungen schafft hier einen anderen Aspekt. Dieses Drittel des Films markiert aus meiner Sicht einen Schwachpunkt – und einen sehr langen in einem insgesamt recht kurzem Film.

Das Ende hingegen ist stark, schließt einen Kreis, der seit zwanzig Jahren darauf wartet geschlossen zu werden. Auf dieses Ende haben wir im ersten Rambo hin gefiebert. Damals.

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von Oliver Wagner

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