Developers, Developers, Developers?

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Aufregende Tage liegen hinter und insbesondere vor Developern, zumindest wenn sie Applikationen für das iPhone/iPad, Twitter oder für Facebook entwickeln. Es hat sich schlagartig gezeigt, wie diese Ecosysteme wirklich funktionieren. Und sollte wirklich jemand nicht ganz sicher gewesen sein, wer hier am längeren Hebel sitzt, so kann man sagen, das wurde sicherlich deutlich korrigiert.

Apple ändert schlagartig die Regeln für die Einreichung neuer Apps. Facebook stellt viele von den Notifications ab, die die Spiele von Zynga haben so rasant wachsen lassen. Twitter nimmt das Ruder selbst in die Hand und entwickelt künftig eigene Applikationen für dieverse Plattformen.

Developer füllen Lücken im Ecosystem schrieb Fred Wilson vor ein paar Tagen. Lücken, zu deren Befüllung der Betreiber des Ecosystems sich jederzeit selbst entschließen kann.

Ist das ein Problem? Nun, wenn man derzeit mit seinem Unternehmen auf die Entwicklung von Twitter Clients gesetzt hat vielleicht. Wenn man bereits große Summen in die Entwicklung einer auf Flash basierenden App für das iPhone/iPad gesetzt hat sicher. Wenn man an neuen Social Games für Facebook arbeitet, denen ähnliche virale Komponenten zugrunde liegen wie bei den ersten Zynga Spielen, dann wahrscheinlich auch.

Betrifft uns das? Mit Mov.io haben wir eine sehr eng an Twitter und Facebook angedockte Videoplattform entwickelt. Mit Clients für das iPhone (kostenloser Download hier) und für das Android (erscheint im nächsten Monat). Die Nische für mobile Videos ist so klein, dass hier unmittelbar keine Gefahr besteht, dass Twitter auch dies selbst entwickeln und abdecken möchte. Ausserdem entwickeln wir Apps für das iPhone und iPad. Aber aus einer Reihe von Gründen haben wir uns grundsätzlich (und schon vor längerer Zeit) gegen Flash als mögliche Entwicklungsumgebung entschieden.

Kommt all das überraschend für Developer? Sicherlich nicht. Nur die Ecosysteme sind anders. Klassische Online Konzepte im E-Commerce Bereich hingen und hängen nach wie vor an Googles Nadeln und sind einem guten Ranking auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, gleichermaßen wie nahezu alle redaktionellen Angebote und ohnehin gefühlte 90% der Services draußen.

Im Falle von Tweetie, dem wohl besten Twitter Client für das iPhone, zeigt sich aber auch, das Qualität gewinnt. Twitter hat schlichtweg das beste Tool erworben und wird es künftig kostenlos anbieten. Das ist eine gute Nachricht für die Nutzer – aber auch für Entwickler. Qualität gewinnt. Meistens. Und es gilt nach wie vor: Das bessere ist der Feind des guten. Nur, für Mittelmaß wird es künftig etwas enger. Aber danach strebt ohnehin niemand. Hoffe ich.

Mein Fazit: Alles gut. Weitermachen. Spielregeln ändern sich. Allerdings sollte man vielleicht zwischendurch für ein paar kurze Momente nachdenken, wie nachhaltig das eigene Angebot ist, wie groß das Risiko, durch die sich stes ändernden Bedingungen plötzlich das gesamte Geschäftsfeld zu verlieren.

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